Am Mittwoch, den 29. Januar war eine Mitarbeiterin des Main-Echos an unserer Schule und hat sich über die Durchführung Schulfruchtprogramms bei uns informiert. Lesen Sie ihren Bericht im Main-Echos.
Schulfrühstück: In
Gräfendorf engagieren sich die Eltern auf vorbildliche Weise für die gesunde
Ernährung ihrer Kinder
GRÄFENDORF. Die
einen beginnen den Tag mit einer wahren Kalorienbombe: Aufs Brötchen wird reichlich Nuss-Nougat-Creme geschmiert,
in die Milch Kakao geschüttet. Die anderen gehen aus dem Haus und haben so gut
wie nichts im Bauch. Hier will der Freistaat Bayern gegensteuern.
Zum Beispiel mit dem im September 2012 bayernweit gestarteten »Modellprojekt Schulfrühstück«. Im Kreis Main-Spessart machen zurzeit drei Schulen mit. Besonders vorbildlich ist die Grundschule in Gräfendorf.
Kinder brauchen viel Kalzium, damit sie gesunde Knochen und Zähne bekommen. Gute Kalziumlieferanten sind bekanntlich Milch und Milchprodukte. Beim »Modellprojekt Schulfrühstück«, das im Juni 2013 in die zweite Phase trat, bekommen die teilnehmenden Schulen einmal wöchentlich Milch und Milchprodukte geliefert. Sie können zwischen Trinkmilch, Buttermilch oder Kefir, Naturjoghurt, Quark oder Dickmilch, Frisch-, Hart-, Schnitt- oder Weichkäse wählen. Nur Schmelzkäse ist tabu.
Zum Beispiel mit dem im September 2012 bayernweit gestarteten »Modellprojekt Schulfrühstück«. Im Kreis Main-Spessart machen zurzeit drei Schulen mit. Besonders vorbildlich ist die Grundschule in Gräfendorf.
Kinder brauchen viel Kalzium, damit sie gesunde Knochen und Zähne bekommen. Gute Kalziumlieferanten sind bekanntlich Milch und Milchprodukte. Beim »Modellprojekt Schulfrühstück«, das im Juni 2013 in die zweite Phase trat, bekommen die teilnehmenden Schulen einmal wöchentlich Milch und Milchprodukte geliefert. Sie können zwischen Trinkmilch, Buttermilch oder Kefir, Naturjoghurt, Quark oder Dickmilch, Frisch-, Hart-, Schnitt- oder Weichkäse wählen. Nur Schmelzkäse ist tabu.
Tönt die Glocke in der Gräfendorfer Grundschule mittwochs
um 9.30 Uhr zur ersten Pause, gibt es die Milchprodukte zusammen mit dem Obst
und dem Gemüse aus dem bayerischen Schulfruchtprogramm. Einmal im Quartal geben
sich die Eltern besondere Mühe und es wird ein großes und leckeres Frühstücksbüffet
aufgebaut. Dann kommen sogar Leckereien wie Müsli auf den Tisch.
Keines der
Kinder, das heute zum Frühstücksbüffet erscheint, ist wirklich korpulent. Alle
scheinen sie gesund und schlank zu sein. »Nur einige wenige sind etwas stämmig.
Aber keines wirklich dick«, bestätigt Anja Ullrich vom Vorstand des
Elternbeirats, die sich federführend für das Schulfrühstück einsetzt. Der erste
Blick trüge jedoch, sagt sie. Nicht alle Kinder ernähren sich gesund.
Kindern in
der Schule eine optimale Entwicklungsmöglichkeit zu bieten geht für die
zweifache Mutter weit über eine gute Lernkultur hinaus. So grundlegende Dinge
wie gesundes Essen gehörten dazu: »Isst ein Kind zu wenig oder nicht
ausgewogen, kann es sich nicht konzentrieren.« Für viele Kinder aus Gräfendorf
sei ein gesundes Frühstück keine Selbstverständlichkeit: »Das ist elternabhängig
und hat mit der sozialen Schicht zu tun.«
Kinder aus ärmlichen Verhältnissen bekommen
oft zu wenig Pausenbrot mit, weiß sie als Ansprechpartnerin für die
Mittagsbetreuung. Diese Kinder greifen dann besonders gern zu, wenn das Frühstücksbüffet
aufgebaut ist.
Die Kosten für Speis’ und Trank werden vom Freistaat übernommen.
Über das Schulfruchtprogramm fließen in diesem Schuljahr außerdem rund drei
Millionen Euro an EU-Mitteln nach Bayern. Doch ohne das Engagement vieler
Eltern wäre es nicht möglich, die Initiative für ein gesundes Frühstück vor Ort
umzusetzen.
Viel zu organisieren
Viele Detailfragen sind zu klären. Wer nimmt dienstags die
Lieferung entgegen? Wer hilft, das Frühstücksbüffet vorzubereiten? 14 Mütter
engagieren sich in Gräfendorf. Zwei von ihnen haben jeweils mittwochs Dienst.
Heute sind Yvonne Erb und Daniela Halbritter an der Reihe. Am frühen Morgen treffen
sie sich, um den Joghurt aus dem großen Eimer, der wie alle anderen Produkte
von der SOS- Dorfgemeinschaft Hohenroth geliefert wird, in kleine Gläschen zu füllen.
Sie pürieren Obst, das unter einen Teil des Naturjoghurts gemischt wird. Sie
schnippeln Karotten, Gurken, Äpfel und Birnen. später müssen bis zu 40 Joghurtgläser
von Hand gespült werden.
Selbst Landkinder wissen heute nicht mehr, dass Nahrungsmittel von Feld und Stall kommen. Zu sehr sind sie es gewohnt, Lebensmittel aus dem Supermarktregal zu nehmen. »Denn auch in Gräfendorf haben nicht mehr alle Familien einen Garten«, so Anja Ullrich. Zumindest keinen, in dem noch Tomaten, Fenchel, Blumenkohl und Radieschen wachsen. Höchstens einen Rasen nebst Zierblumenrabatte gibt es rund ums Haus. Das Frühstücksprojekt erfüllt darum auch einen Bildungsauftrag. »Ein Ziel ist es, die Wertschätzung für Obst, Gemüse, Milch und Milchprodukte zu steigern«, bestätigt Ernährungswissenschaftlerin Marion Begerau von der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Unterfranken. Durch die im Würzburger Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten angesiedelte Einrichtung wird das Projekt in Unterfranken betreut.
Beim Büffet gibt es vor allem heimisches Obst und nur selten Exoten wie Grapefruit oder Mango. Auch werden keine Bananen aufgetischt. Die gehören zwar inzwischen selbstverständlich in den Einkaufskorb, sind bei Kindern beliebt und, wenn sie biologisch angebaut und fair gehandelt werden, auch ethisch vertretbar. Doch für das Büffet eignen sie sich nicht. »Wir müssen die Bananen wie alles andere Obst auch klein schneiden«, erklärt Anja Ullrich: »Aber sie werden schnell braun. Und dann essen die Kinder sie nicht.« Gerade weil Kinder selten Obst und Gemüsefans sind, soll das Büffet besonders appetitlich und verlockend sein.
Selbst Landkinder wissen heute nicht mehr, dass Nahrungsmittel von Feld und Stall kommen. Zu sehr sind sie es gewohnt, Lebensmittel aus dem Supermarktregal zu nehmen. »Denn auch in Gräfendorf haben nicht mehr alle Familien einen Garten«, so Anja Ullrich. Zumindest keinen, in dem noch Tomaten, Fenchel, Blumenkohl und Radieschen wachsen. Höchstens einen Rasen nebst Zierblumenrabatte gibt es rund ums Haus. Das Frühstücksprojekt erfüllt darum auch einen Bildungsauftrag. »Ein Ziel ist es, die Wertschätzung für Obst, Gemüse, Milch und Milchprodukte zu steigern«, bestätigt Ernährungswissenschaftlerin Marion Begerau von der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Unterfranken. Durch die im Würzburger Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten angesiedelte Einrichtung wird das Projekt in Unterfranken betreut.
Beim Büffet gibt es vor allem heimisches Obst und nur selten Exoten wie Grapefruit oder Mango. Auch werden keine Bananen aufgetischt. Die gehören zwar inzwischen selbstverständlich in den Einkaufskorb, sind bei Kindern beliebt und, wenn sie biologisch angebaut und fair gehandelt werden, auch ethisch vertretbar. Doch für das Büffet eignen sie sich nicht. »Wir müssen die Bananen wie alles andere Obst auch klein schneiden«, erklärt Anja Ullrich: »Aber sie werden schnell braun. Und dann essen die Kinder sie nicht.« Gerade weil Kinder selten Obst und Gemüsefans sind, soll das Büffet besonders appetitlich und verlockend sein.
Bis April gefördert
Jedes Modell läuft einmal aus. So wird auch das
Milchprojekt nach aktueller Planung nur noch bis April gefördert. »Das Schulfruchtprogramm
hingegen will der Freistaat verlängern«, weiß Begerau. Was das Team der Gräfendorfer
Schule freut. Ob und wie es mit dem Milchprogramm nach April weiter geht, steht
noch nicht fest. Die Eltern würden es gern weiterlaufen lassen. Doch die Finanzierung
aus eigener Kraft wird schwierig. Schon jetzt müssen die Kinder einen kleinen
Obolus für das »Quartalsbüffet« geben. Gerade mit Blick auf Kinder aus armen
Familien würde man sich die kostenlose Lieferung von Milch, Joghurt und Hartkäse
weiter wünschen. Pat Christ
Stichwort:
Modellprojekt
Schulfrühstück
Das bundesweit einzigartige »Modellprojekt Schulfrühstück«
des Freistaats Bayern soll das in Bayern bereits länger laufende Schulfruchtprogramm ergänzen. Die ausgewählten Modellschulen können analog dem
Schulfruchtprogramm einmal pro Woche kostenlos
Milch und Milchprodukte wie Naturjoghurt, Quark oder Käse anbieten. Vor einem halben Jahr startete das Projekt in
die zweite Runde. In der ersten Phase waren 100, in der zweiten Phase sind 300 Schulen aus
ganz Bayern beteiligt. Im Landkreis Main-Spessart nehmen neben der Grundschule Gräfendorf nur
noch die Friedrich-Fleischmann-Grundschule
Marktheidenfeld sowie die St.-Nikolaus-Schule
Marktheidenfeld-Lohr teil.
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