Schüler lernen beim Merkmeister
Einen Tag des Lernenlernens hat der Grundschule die Gruppe
„Downunder“ ermöglicht. Die Gruppe organisiert seit Jahren den
Faschingszug und ließ nun der Schule eine Spende zukommen. Damit
leisteten sich die Schulleitung und der Elternbeirat den Merkmeister
Ralf Hofmann aus dem Raum Aschaffenburg.
Lernen, Merken und Erinnern seien die großen Herausforderungen in der
Schule und das Geheimnis des Zukunftserfolges, sagt Hofmann, der von
Beruf Unternehmensberater ist. „Ein gutes Gedächtnis gibt Sicherheit,
Selbstvertrauen, verbessert die Schulnoten und erhöht die
Zukunftschancen!“ Dazu hat er eine „Briefkastentechnik“ entwickelt – sie
soll Schülern, aber auch Erwachsenen im Berufsleben das Lernen
erleichtern, damit sie Erlerntes leicht aus dem Gedächtnis abrufen
können.
Verschiedene Körperpartien von den Haaren über Mund, Hals, Schultern
bis zu den Knien und den Füßen bilden bei Ralf Hofmann die Schubladen,
in denen er Lernworte ableget. Sie sind im Geist mit einem Bild
verknüpft und über die visualisierte Darstellung einer Kurzgeschichte
wiederzufinden. „Ähnlich kann man mit Schreibweisen von Wörtern umgehen
und sich ein Wissensnetz darum herum aufbauen“, erklärte der Merkmeister
in der Schule.
Als Beispiel dienten die Buchstaben CYC im
Wort Recycling. „C steht für Clown, Y für Yacht und das nächste C für
Café. Also: Der Clown fährt mit seiner Yacht am Café vorbei, um zum
Recyclinghof zu kommen. – Fertig ist das Lernbild.“ Weiter erklärte
Hofmann: „Die Strategie des Lernens wird an vier Adjektiven, also an
Wie-Wörtern festgemacht. Das zu Lernende muss interessant, spannend,
komisch oder außergewöhnlich sein.“
Am Abend zeigte er den
Schülereltern, wie sie ihren Kindern Hilfestellungen geben können. Der
Merkmeister ging auch auf die Funktionsweise des Gehirns ein: „Das
Lernen braucht die zwingenden Faktoren: Bezugsperson, Eigeninvest und
Erfolgserlebnis. Das führt dann zur Ausschüttung von Dopamin. Dieser
Stoff führt dazu, das Gelernte in das Langzeit-gedächtnis zu überführen,
und damit zum gewünschten Lernerfolg.“
Ziel des „Tags des Merkens“ in
Gräfendorf war es, allen Schülern zu vermitteln, dass Lernen Spaß machen
und unter Nutzung einfacher Techniken erfolgreich sein kann.
Bericht von Wolfgang Schelbert, Mainpost vom 19. Juni 2015
Weitere Infos gibt es unter www.merkmeister.de